Beraterhonorare – immer wieder interessant.
Von Stefan Jung | 31. Oktober 2013 | Kategorie: Projektmanagement | Keine KommentareAnlässlich des heute erschienenen CIO Artikels und des regionalen Feiertages, der mir etwas Luft für einen Blogpost gibt, möchte ich gern etwas zum Thema Honorare hinterlassen. Kurz zusammengefasst die Tagessätze, welche von Pierre Audoin Consultants zusammengetragen wurden (2011-2012):
- Junior Consultant – 380 €
- Consultant – 670 €
- Senior Consultant – 970 €
- Manager – 1140 €
- Senior Manager – 1670 €
Spannend. Aber nicht spannend genug. Die Antwort auf die Frage, wie mein spezifisches Projektteam aussehen sollte, ist mit dieser Information noch nicht beantwortet.
Zudem stehen häufig kommerzielle Aspekte mit inhaltlichen Rahmenbedingungen im Konflikt. Für Ihr Projekt benötigen Sie aller Voraussicht nach in der Initialisierungsphase einen Berater mit hoher Seniorität und Methodenkompetenz, der Sie dabei unterstützt, eine realistische Planung aufzustellen und unterschiedliche Stakeholder mit unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen. Haben Sie diese Hürden genommen, ist Ihr Projekt ‚ready to go‘ und die nächste Herausforderung steht an.
In der Umsetzungsphase geht es in aller Regel darum, eine Lösung zu implementieren oder ein Produkt den Gegebenheiten anzupassen. Die Anforderungen an Ihr Projektteam ändern sich dadurch nicht unerheblich zu technologischen Aspekten. In aller Regel sind Projektteams für die Umsetzung aufgestellt (der Fokus der Auswahl liegt häufig auf Technologien – weniger auf Methoden) – nichts desto trotz lohnt es, die benötigten Skills zu Technologien zu prüfen. In Punkto Karrierestufen – und hier schließt sich der Kreis zu Tagessätzen – bleibt festzuhalten, dass sich eine Mixtur durchaus lohnt. Die Extreme – speziell ausschließlich unerfahrene Berater für die Umsetzung – kann man probieren – es wird allerdings in einer Enttäuschung enden. Abhängig von der verwendeten Technologie lassen sich mit Verteilungen 1:3 bis 1:7 (Senior : Junior) sehr gute bis hervorragende Ergebnisse in Punkto Zeit, Budget und Qualität erzielen.
Beim Projektabschluss liegt der Fall ähnlich zur Projektinitialisierung. Projekte werden umso erfolgreicher abgeschlossen je strukturierter und organisierter der Abschluss abläuft. Sie haben keine Idee für die anstehende Testphase, für durchzuführende Trainings und für die Phase des Early Life? So bitter es klingt – obwohl Sie eine gute Lösung in der Hand haben ist Ihr Projekt ernsthaft in Gefahr. In komplexen Projekten empfiehlt sich der Einbezug von Spezialisten (z.B. eines Testmanagers), die selten zum Tarif eines Juniors zu haben sind.
Wie können Sie Ihr Budget optimieren?
- Initialisierung
Keine gute Idee – stellen Sie Ihr Projekt auf ein vernünftiges und realistisches Fundament. Sie sparen dadurch im Projektverlauf ein Vielfaches – wirklich! - Umsetzung
Hier ist durchaus Raum, unterschiedliche Erfahrungsstufen zu kombinieren. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und die These aufstellen, dass juniore Projektmitarbeiter die Umsetzung durch ‚Flying Hands‘ beschleunigen. Übertreiben Sie es allerdings, benötigen Sie eine Idee für den Umgang mit ‚kreativem Chaos‘. - Projektabschluss
Halten Sie das KnowHow aus der Umsetzung – insb. aber nicht ausschließlich für Bugfixing Aktivitäten. Wenn Sie darüber hinaus sicherstellen, dass der Fahrplan definiert, transparent und kommuniziert ist, haben Sie die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen. Kommunikation ist ohnehin einer der Punkte, der beim Projektabschluss kritischer Erfolgsfaktor ist und von Erfahrung profitiert. Darüber hinaus möchte ich gern darauf hinweisen, dass der Abschluss eines Projektes die Umsetzung der im Projekt erarbeiteten Veränderung bedeutet. Begeisterung ist eine subjektive Wahrnehmung – auch Widerstände können auftreten. Für diesen Fall: wohl dem, der vorbereitet ist und locker bleiben kann.